Die psychische Belastung für Menschen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Studien zeigen, dass im Jahr 2022 sich 301 AU-Tage auf 100 Versicherte auf psychische Krankheiten, wie Stress und depressive Verstimmungen, zurückführen lassen. Daher ist Mental Health im Unternehmen ein wichtiger Faktor, der durch Führungskräfte gefördert werden muss.
Das Sprichwort „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“ ist demnach gar nicht so abwegig. Doch was bedeutet Mental Health für ein Unternehmen eigentlich im Detail? Und was können Sie tun, um die mentale Gesundheit in Ihrem Unternehmen zu fördern?
Wir wollen Ihnen in diesem Blogbeitrag die Signifikanz einer gesundheitsfördernden Unternehmenskultur und einige Methoden vorstellen, die helfen, um Mental Health im Unternehmen zur Priorität zu machen.
Was versteht man unter Mental Health im Unternehmen?
Mental Health ist die englische Bezeichnung für mentale oder psychische Gesundheit. Der Begriff umfasst das persönliche Wohlbefinden sowie die Fähigkeit, am Bürotisch produktiv und effizient zu arbeiten. Des Weiteren geht eine gute mentale Gesundheit mit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einher. Oftmals steht die mentale Gesundheit in einer Wechselwirkung mit der körperlichen Gesundheit.
Jeder Mensch kann von Krankheitsbildern der psychischen Gesundheit betroffen sein. Es müssen nicht immer Gründe, wie berufliche Probleme oder Arbeitslosigkeit vorliegen. Auch das unterbewusste Gefühl der Überforderung, verdrängte Traumata oder tief verankerte Ängste können das mentale Wohlbefinden beeinträchtigen.
Im Kontext der Mental Health am Arbeitsplatz hat der Gesetzgeber mittlerweile Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dazu verpflichtet, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ernst zu nehmen. Laut dem Arbeitnehmerschutzgesetz sind Führungskräfte verpflichtet, die psychische Belastung in regelmässigen Abständen zu beurteilen und gegebenenfalls geeignete Massnahmen zu ergreifen.
Welche Faktoren Einfluss auf die Mental Health im Unternehmen haben
Es gibt bestimmte Faktoren, die das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden beeinflussen können – sowohl positiv als auch negativ:
- Gesundheitsrichtlinien: Eine gute Arbeitsumgebung ist sicher und angemessen ausgestattet. Arbeitsplätze sind so eingerichtet, dass ergonomische Bürodrehstühle für die Mitarbeitenden zur Verfügung stehen, Monitore durch Monitorhalterungen an die individuelle Körpergrösse angepasst werden können und der Raum selbst sowohl gut belüftet als auch gut beleuchtet ist. Wenn sich der Körper wohlfühlt, haben Sie bereits einen grossen Beitrag zum psychischen Wohlbefinden geschaffen.
- Art der Kommunikation: Schlechte Kommunikation fördert Stress sowie Unwohlsein. Keine Angst vor Fehlern sowie die Möglichkeit, Fragen ohne Verurteilung zu stellen, sind wichtig, um mentale Gesundheit im Unternehmen positiv zu erhalten.
- Leistungsdruck: Mitarbeitende sollten weder unter- noch überfordert werden. Ein angemessenes Mass an Motivation und dem Gefühl, Aufgaben bewältigen zu können, ist wichtig, um Depressionen und Ängste zu vermeiden.
- Arbeitszeitgestaltung: Wenn für die Mitarbeitenden nur wenig Möglichkeiten bestehen, ihr Leben und die Arbeit angemessen zu sortieren und nebeneinander zu leben, wirkt sich das negativ auf die mentale Gesundheit aus. Individuell anpassbare Arbeitszeiten für eine gute Work-Life-Balance sind demnach förderlich für eine gute Unternehmenskultur.
- Das Betriebsklima: Je strikter und anonymer das Verhältnis untereinander im Unternehmen ist, desto grösser ist die Unzufriedenheit und damit der Einfluss auf die mental Health im Unternehmen. Flache Hierarchien und offene Kommunikation zeigen einen nachweislich positiven Einfluss.
Strategien zur Förderung der mentalen Gesundheit im Unternehmen
Wichtig für die mental Health im Unternehmen ist die Etablierung funktionaler Strategien zur Förderung des Wohlbefindens Ihrer Mitarbeitenden. Die Strategien sind vielfältig – sie können sowohl die individuelle als auch die gemeinschaftliche Ebene betreffen.
Die Arbeitszeiten als Teil des Mental Health-Programms eines Unternehmens
Wie bereits erwähnt spielt die Arbeitszeit eine grosse Rolle für das Wohlbefinden von Mitarbeitenden. Im Best Practice sind also die Option der flexiblen Arbeitszeit sowie regelmässigen und festen Pausen vorgesehen.
Flexible Arbeitszeiten erlauben Ihren Mitarbeitenden eine bessere Work-Life-Balance, wodurch diese in der Lage sind, berufliche und private Verpflichtung miteinander zu vereinen. Dadurch wird Stress reduziert und das Teammitglied erlangt wieder mehr Autonomie und Kontrolle über ihren persönlichen, täglichen Zeitplan.
Zusätzlich benötigt der Geist von Zeit zu Zeit Pause. Wenn Pausenzeiten nur unzureichend vorgeschrieben sind, werden diese gerne vergessen oder verschoben. Für gutes mental Health-Practice im Unternehmen sollten Pausenzeiten im Arbeitsalltag demnach weitgehend fest verankert sein. Ausserdem sollten während der Pausenzeit Möglichkeiten zur Bewegung am Arbeitsplatz geschaffen werden, um den Kopf zur Produktivitätssteigerung wieder freizubekommen.
Individuelle Förderung für die mental Health im Unternehmen
Mental Health im Unternehmen geht mit persönlichen Förderungsmöglichkeiten einher. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, sich nicht weiterentwickeln zu können, stagnieren sie, was zu beruflichen Unzufriedenheiten und langfristig zu psychischen Problemen führen kann.
Fortbildungsmöglichkeiten sind daher unerlässlich. Bieten Sie Ihren Mitarbeitenden Schulungen und Workshops an. Die Thematiken müssen nicht unbedingt berufsbezogen sein; auch Themen wie der richtige Umgang mit Stress oder Kommunikationsworkshops erweisen sich als förderlich.
Des Weiteren kann die Teilnahme an solchen Programmen durch das Prinzip der Gamification erhöht werden. Durch spielerische Anreize sind Ihre Mitarbeitenden motivierter und offener, sich den Tipps und Ratschlägen der Förderprogramme anzunehmen. Auch KI-basierte Tools können die Arbeit zur Neuerarbeitung von Wissen erleichtern und interessanter gestalten, um Stresssignalen entgegenzuwirken.
Mental Health im Unternehmen: Bestätigende Kommunikation ist das A und O
Wer nicht redet, ist mit seinen Gedanken und Gefühlen allein. Schaffen Sie Kommunikationskanäle, in welchen die Arbeitnehmenden offen Ihre Gedanken, Gefühle und Bedenken ohne Angst teilen können. Dies kann in Form von Feedback-Sitzungen oder Mitarbeiterumfragen erfolgen, die im Zweifel auch anonym erfolgen können.
Darüber hinaus kann die Anstellung eines persönlichen Firmentherapeuts nützlich sein. Dieser kann bei Bedarf von den Mitarbeitenden aufgesucht werden, um die Hilfe zu erhalten, die benötigt wird.
Auch auf persönlicher Ebene ist die Förderung der Kommunikation untereinander wichtig. Etablieren Sie Methoden zur richtigen Kommunikation und lassen Sie Mitarbeitenden Wertschätzung zukommen. Das kann in Form von Lob, Bonusprogrammen oder Auszeichnungen sein – wichtig ist nur, dass das Teammitglied sich gesehen fühlt.
Zusätzlich können Sie Mitarbeiterevents veranstalten, um den Teamgeist zu fördern und miteinander in den Austausch zu kommen.
Mental Health im Unternehmen stellt eine grosse Herausforderung dar. Zum Schutz und zur Erhaltung einer guten Unternehmenskultur sind Strategien zur Förderung jedoch unabdingbar. Fördern Sie die Gesundheit Ihres Teams für langfristige Produktivität und Zufriedenheit mit Strategien und dem Bewusstsein für mental Health im Unternehmen!