Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz – Chancen erkennen


Die betriebliche Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz umfasst alle Massnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter nicht nur erhalten, sondern sogar verbessern können. Vor allem Präventivmassnahmen sind eine wichtige Möglichkeit für Betriebe, aber auch jeden Einzelnen, denn Mitarbeiter können ihren Teil dazu beitragen, die eigene Gesundheit zu erhalten.

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist wichtig, um das Wohlbefinden der Mitarbeiter und deren Gesundheit zu schützen oder zu verbessern. Arbeitnehmer sind dazu in unterschiedlichem Masse gesetzlich verpflichtet. Zudem profitieren sie von einem niedrigen Krankenstand und einer geringen Fluktuation im Betrieb. Mit welchen Massnahmen können Sie für eine Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz sorgen?

Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz – darum ist sie so wichtig

Schlechte oder ungünstige Arbeitsbedingungen bringen gesundheitliche Risiken aller Art mit sich. Das beginnt schon bei erhöhten Unfallrisiken wie Stolperfallen, geht über eine schlechte Arbeitshaltung am Bürotisch oder an Maschinen und endet nicht selten aufgrund des hohen Stressfaktors mit einem Burnout. Typische psychische oder physische Erkrankungen in diesem Zusammenhang sind beispielsweise:

• Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen

• Demenz

• Depressionen

• Erschöpfungszustände

• Rückenschmerzen

• Diabetes

• Muskuloskelettale Beschwerden

Für Betriebe gibt es häufig gesetzliche Vorgaben (regional oder länderübergreifend unterschiedlich) für den Unfallschutz, die Gesundheitsprävention und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, beispielsweise durch Vorgaben für Bildschirmarbeiten oder Höchstwerte von Lärmbelästigungen oder andere Richtlinien. Doch profitieren Unternehmen auch davon, wenn sie die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz nicht nur als lästige Pflicht, sondern als notwendige Massnahme ansehen.

Immerhin haben Arbeitgeber und Mitarbeiter durch eine Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz auch Vorteile:

• eine hohe Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter

• eine grössere Motivation und damit eine höhere Produktivität

• eine verbesserte Mitarbeiterbindung ans Unternehmen und damit eine geringere Fluktuation

• geringere Krankheitskosten für Mitarbeiter

• geringere Kosten für krankheitsbedingte Produktionsausfälle oder Ersatzpersonal

• Reduzierung von Fehlerquoten durch Personen, die aufgrund Krankheitsausfall mehrere Arbeiten erledigen müssen oder Personen, die sich krank zur Arbeit quälen

• Reduzierung von Arbeitsunfällen

• Mitarbeiter empfinden eine gute Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz auch als Zeichen der Wertschätzung, was zudem das Ansehen des Betriebs verbessert.

Diese Möglichkeiten gibt es zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Jedes Unternehmen kann zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz eine eigene passende Strategie entwickeln. Das hängt aber immer von der Grösse des Unternehmens oder bei In-House-Schulungen vom Platzangebot ab. Dennoch ist es für jeden Betrieb möglich, gesundheitsfördernde Massnahmen am Arbeitsplatz umzusetzen.

Zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz dienen beispielsweise:

Ergonomische Arbeitsplätze: Diese Massnahme ist in jedem Betrieb, unabhängig von der Grösse oder Mitarbeiterzahl umsetzbar. Arbeitgeber sollten Büromöbel kaufen, die ergonomisch angepasst werden können. Ein höhenverstellbarer Bürodrehstuhl sowie ein elektrisch höhenverstellbarer Schreibtisch helfen den Mitarbeitern, eine gesunde Arbeitshaltung einzunehmen.

Gesundheitsfördernde Massnahmen in der Arbeitsumgebung: Sorgen Sie für ein gutes Licht, eine angenehme Temperatur, regelmässige Pausen und eine gute Luftfeuchtigkeit. Diese lässt sich durch schicke Luftbefeuchter oder den Einsatz von Pflanzen erzielen.

Gesunde Ernährung: Grosse Unternehmen können darauf achten, gesundes Kantinenessen anzubieten oder beispielsweise Wasser oder Obst gratis zur Verfügung stellen. Wer Snack-Automaten aufstellt, kann bei der Bestückung für Müsli-Riegel oder andere gesunde Inhalte sorgen.

Flexible Arbeitsbedingungen: Hilfreich sind flexible Arbeitszeiten, Arbeit im Home Office oder Ähnliches. Wo es möglich ist, könnte auch Job-Rotation eine Massnahme sein. Betriebliche Gesundheitsförderung: Gesundheitsförderung kann auch durch verschiedene Angebote im Unternehmen oder bei Schulungen ausser Haus gelingen. Hilfreich ist ein generell rauchfreier Betrieb.

Solche Gesundheitsprogramme könnten beispielsweise Stressmanagement, Ernährungskurse oder eine Ernährungsberatung beinhalten. Auch sportliche Angebote wie Walking, Rückenkurse oder andere für die Mitarbeiter hilfreiche Sportaktivitäten sind eine gute Idee. Daneben helfen Beratungsangebote wie beispielsweise eine Tabakentwöhnung.

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz – weitere Tipps für Unternehmen und Mitarbeiter

Unternehmen haben für die notwendige oder gewünschte Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz Möglichkeiten, Hinweise und Unterstützung von Krankenkassen oder vom betrieblichen Gesundheitsmanagement zu erhalten. Versicherungen, Behörden oder der Staat haben sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland oder Österreich Tipps auf ihren Webseiten, die als Anregung dienen können. Schweizer Unternehmen können sich im jeweiligen Kanton gesondert über Fördermassnahmen informieren. Anlaufstelle ist beispielsweise die Gesundheitsförderung Schweiz, die als Stiftung sowohl von Versicherungsunternehmen als auch Kantonen getragen wird. Die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz ist aber keine reine Unternehmensangelegenheit. Jeder Mitarbeiter sollte auch dafür sorgen, dass er selbst etwas für seine Gesundheit tut – am Arbeitsplatz und ausserhalb des Arbeitsplatzes. Hilfreich sind eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Erholungszeiten und Pausen sowie ein eingeschränkter (oder gar kein) Alkoholkonsum. Vor allem bei Übergewicht und sitzenden Tätigkeiten sollte rein präventiv das Rauchen aufgegeben werden. Darüber hinaus hilft eine regelmässige Gesundheitskontrolle zur Früherkennung von Krankheiten.