Kollegen und Freunde: Freundschaften am Arbeitsplatz


Für viele Menschen ist Beruf gleich Berufung und so verbringen Sie viel Zeit am Arbeitsplatz und mit Kollegen. Bei einer Woche mit 40 Arbeitsstunden vereinigen wir ein Fünftel unseres Lebens mit denselben Menschen. Mit den anderen Mitarbeitern tauscht man sich aus, bespricht Projekte oder arbeitet gemeinsam an neuen Lösungskonzepten. So bleibt es natürlich nicht aus, dass aus Kollegen Freunde werden. Durch die gemeinsamen Gesprächsthemen findet man zudem viel leichter eine Basis, aus der eine echte Freundschaft entstehen kann. Engere Beziehungen verbessern außerdem die Arbeitsatmosphäre und können so manchen stressigen Tag erleichtern. Wenn die Chemie stimmt, fällt es uns viel leichter, dass aus Kollegen Freunde werden. Wann aber sollte man eine klare Grenze zwischen Beruf und Privatleben ziehen und welche Schwierigkeiten können entstehen, wenn Arbeitskollegen zu Freunden werden? Im Folgenden klärt büro-Blitz.ch auf.

Wenn aus Kollegen Freunde werden: Abgrenzung ist wichtig

Durchschnittlich verbringt man etwa acht Stunden täglich im Job. Da bleibt es nicht aus, dass sich innerhalb der Belegschaft Freundschaften bilden. Natürlich ist eine tiefe gehende soziale Bindung etwas Schönes, denn es tut uns physisch wie psychisch gut, sich mit anderen Menschen auszutauschen. Wenn aus Kollegen Freunde werden, stellt uns das aber tatsächlich auch vor einige Herausforderungen. Es kann nämlich durchaus zu Konflikten kommen, wenn Arbeitskollegin und Freundschaft kollidieren. Das liegt daran, dass vor allem in klassischen Hierarchien ein Konkurrenzdruck herrscht, den wir manchmal gar nicht bewusst, sondern nur unter bewusst wahrnehmen. Wird die Freundin oder der Freund befördert, erhält eine Gehaltserhöhung oder wird anderweitig bevorzugt, sollten auch bei Kollegen die Freunde sind, Grenzen gezogen werden. Das gilt vor allem dann, wenn man selbst merkt, dass man mit der neuen Situation weniger gut umgehen kann als zuvor.

Ein Extremfall kann eintreten, wenn aus Kollegen Freunde werden, die eine unterschiedliche Stellung innerhalb des Unternehmens bekleiden. Also beispielsweise bei Freundschaften zu Vorgesetzten. Dann ist Abgrenzung ein Muss. Kommt es zu Meinungsverschiedenheiten, kann das die Beziehung nämlich auf eine harte Probe stellen. In einem solchen Fall hilft es nur, eine klare Grenze zwischen Privatem und der Arbeitssituation zu ziehen. Eine Aussprache kann ebenfalls helfen, Streitigkeiten zu schlichten. Generell sollte man es aber vermeiden, die berufliche Ebene zu verlassen. Unter Kollegen Freunde zu finden, die im selben Team oder am selben Projekt arbeiten, ist deutlich einfacher. Derartige Beziehungen haben bessere Zukunftsaussichten.

Bilden sich auf der Arbeit aus Kollegen Freunde, gilt also Berufliches und Privates strikt zu trennen. Man sollte wirklich vermeiden, zu viele Dinge im Büro zu besprechen, die nichts mit der Arbeit im Unternehmen zu tun haben. Natürlich heißt das nicht, dass man diese Dinge nicht mit in die Mittagspause oder in den Feierabend nehmen kann. Wenn Arbeitskollegen zu Freunden werden, kann man nach Büroschluss den Abend bei einem kühlen Drink gemeinsam einläuten. In diesem Rahmen sind auch Privatgespräche besser aufgehoben. Außerdem schützt man seine Privatsphäre vor anderen neugierigen Ohren, auch wenn Kollegen Freunde sind. Über neue Arbeitskollegen, die Freunde geworden sind, sollte man zudem auch keinesfalls sein früheres soziales Umfeld vernachlässigen.

Freundschaften am Arbeitsplatz haben Potenzial

Ein gutes Miteinander innerhalb des Teams kann auf der anderen Seite aber ebenfalls zu Enttäuschungen führen und das gilt auch für den Moment, wenn aus Kollegen Freunde werden. Nur weil man gemeinsam ein tolles Projekt abgeschlossen hat oder jede Mittagspause zusammen verbringt, heißt das noch nicht, dass Kollegen auch nach Feierband Zeit miteinander verbringen wollen oder müssen. Oft verwischt die Grenze zwischen Privat- und Arbeitsleben immer mehr, vor allem dann, wenn man längere Zeit gemeinsam in ein und demselben Unternehmen beschäftigt ist. Da passiert es von ganz allein, dass aus Kollegen Freunde werden. Diese Verbindung kann ganz sich aber ausschließlich auf das Berufsleben beschränken.

Generell haben Freundschaften am Arbeitsplatz aber auch das Potenzial, lange zu bestehen und natürlich haben die meisten Menschen auch das Bedürfnis danach aus Arbeitskollegen Freunde zu machen. Das ist insbesondere der Fall, wenn man für den Job in eine neue Stadt gezogen ist und sich erst wieder ein soziales Umfeld schaffen muss. Eine gute Beziehung zu den anderen Mitarbeitern kann den Neustart erleichtern und man knüpft erste Kontakte, mit denen man direkt viele gemeinsame Gesprächsthemen finden kann. Man sollte aber auch bei dem Versuch aus Kollegen Freunde zu machen, darauf achten, dass dieser Wunsch beidseitig ist. Nicht jeder möchte Privat- und Berufsleben vermischen. Sehen Sie es Ihren Mitmenschen also nach, wenn die Freundschaft an der Bürotür endet.

Gute Beziehungen lassen uns aber trotzdem den Arbeitsalltag besser bewältigen. Die Arbeit macht mehr Spaß, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und sich in Stresssituationen auch einmal austauschen kann. Studien haben gezeigt, dass Menschen lieber zur Arbeit gehen, wenn aus Kollegen Freunde geworden sind. Trotz Karriere und Ehrgeiz lohnt es sich also etwas offener im Umgang mit Mitarbeitern zu sein. Bessere soziale Bindungen fördern nämlich nicht nur die Kreativität und sie Produktivität, sondern machen die Arbeit lebenswerter und erfüllender. Wenn aus Kollegen Freunde werden, kann dies also auch das individuelle Glücksempfinden steigern.

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